Friendventure goes OMR: So war das OMR Festival 2023 als Premium Aussteller
Wer sich in der Online Marketing Bubble, auf LinkedIn und in den Sozialen Medien bewegt, wird in der vergangenen Zeit um ein Thema nicht herumgekommen sein. Am 9. und 10. Mai fand das OMR Festival 2023, Deutschlands größte Digital- und Medienmesse, zum 13. Mal in Hamburg statt. Namhafte Speaker:innen der Digitalszene, ein vielfältiges Aufgebot an Branchen-Expert:innen, musikalische Weltstars, über 70.000 Besucher:innen – und wir mittendrin. Lange haben wir als Agentur darauf hingefiebert, denn dieses Jahr gab es einen besonderen Grund zum Feiern. Friendventure war 2023 erstmalig als Premium Aussteller mit dabei!
Die vielen Eindrücke dieser zwei Tage haben wir erst einmal verarbeitet, ein wenig Schlaf nachgeholt und unsere Gedanken geordnet. Nun ziehen wir nach zwei Wochen Bilanz und geben einen Einblick in die aufregenden Festivaltage als Agentur mit eigenem Premiumstand. Außerdem teilen wir unsere Highlights und Learnings in Bezug auf die Konferenz selbst.
What’s the Buzz? Damit beschäftigt sich das digitale Universum 2023
Die Veranstaltung der Online Marketing Rockstars wächst Jahr um Jahr über sich selbst hinaus und wird mittlerweile nicht umsonst auch als das “Coachella des Marketings” gehandelt. Immer wieder schaffen es die Organisator:innen mit viel Detailarbeit ihr Motto “Das Festival für das Digitale Universum” umzusetzen. Dabei kommt ein überwältigender Mix aus Festival, Kongress und Messe heraus, der so bunt, ereignisreich und vielschichtig ist, dass es schwer fällt, ihn allein mit Worten zu beschreiben.
Themen
Das digitale Universum ist vielschichtig und entwickelt sich nach wie vor mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit. Unter dem Zeichen dieses Forward Momentums beleuchtete das OMR Festival 2023 auf seinen Bühnen den Status Quo der Digitalszene. Zu den Kerninhalten zählten Klimaschutz, Datensicherheit, die 9:16 und Shortvideo Kultur, Plattformdiversifizierungen, Generative AI, sowie effektive und innovative Content- und Werbelösungen.
Ein besonderer Fokus lag in diesem Jahr auch auf Insights aus der Finanzbranche durch die integrierte Finance-Forward-Konferenz. Auf der 5050 Stage widmeten sich die Speaker:innen den Themen Fairness und Diversität und traten so für eine gleichberechtigte Arbeits- und Lebenswelt ein. Und auch die großen Tech-Unternehmen wie Google, Meta, TikTok, Spotify und Reddit waren vertreten. Sowohl bei den Keynotes als auch in den Messehallen berichteten Vertreter:innen über die Entwicklungen auf dem Markt.
Menschen
Die Wahl der Speaker:innen spiegelte diese Diversität der Themen im digitalen Bereich wider. Auf den Stages tummelten sich Persönlichkeiten der Nachhaltigkeitscommunity wie Luisa Neubauer und Weltstars aus dem Profisport wie Serena Williams. Es fanden sich aber auch Social-Media-Creator:innen wie Carmen Kroll oder Younes Zarou und Marketing- und KI-Expert:innen wie Ann-Kathrin Schmitz und Jens Polomski unter den Gästen. Große Firmenchef:innen und Entscheider:innen aus DAX-Konzernen wie Daniel Frieder und Persönlichkeiten der Popkultur wie Katja Krasavice waren ebenfalls anwesend.
Keynotes
Eine Person, die dieses Jahr besonders zum Nachdenken angeregt hat, war Luisa Neubauer mit ihrer Keynote “Cut the Bullshit”. Sie kritisierte die Umsetzung der Klimaziele in vielen Firmen und rief die Mitarbeiter:innen zum Handeln auf, wenn die Versprechen der Arbeitgeber:innen nicht mit der Realität übereinstimmen. Sie mahnt:
Jetzt bleiben uns noch 7 heilige Jahre bis 2030 und statt Geschichten zu erzählen, sollten wir lieber ab heute Geschichte schreiben.
Ein weiteres Highlight war die Traditions-Keynote “State of the German Internet 2023” von Philipp Westermeyer und seinem Kollegen und Chef-Redakteur Roland Eisenbrand. Die wichtigsten Learnings haben wir hier für Euch zusammengefasst:
- Der Marktwert von Internetfirmen sinkt – sowohl Deutsche als auch Amerikanische Firmen verzeichnen erstmals ein leicht negatives Börsenverhalten. Der Grund? Es gibt eine riesige Fragmentierung. Vor allem die großen Firmen kämpfen in den Bereichen Suche, Cloud, Hardware und Media/Marketing mit sich selbst und gegeneinander.
- Gewinner des Jahres sind vor allem die Branchen und Player im Sport-Streaming und Live-Sport, Climate-Tech und Prompt-Engineers.
- Das Soziale in Social Media fehlt. Auf den Plattformen dominieren Profi- und Entertainment-Content und insbesondere YouTube-Inhalte punkten bei den Werbekosten.
- TikTok macht Kultur: Das Zeitalter der Shortvideos ist da. Viele funktionierende Kurzvideos beinhalten Unhinged Entertainment Content, der nicht immer Brandsafe ist. Am besten fährt man mit Snippification, indem man seine Inhalte in kleine Einheiten aufteilt. Spray & Pray ist eine Strategie, bei der man mit vielen Brandaccounts systematisch viral geht und das Verlorengehen von Effort in Kauf nimmt.
- Lade deine Marke auf – mit Testimonials, Kunst und Kultur. Das sorgt für mehr Qualität, Authentizität und Sinnhaftigkeit. Aber Vorsicht vor White- und Greenwashing!
- Quick Wins, die man im Auge behalten sollte: Upper Funnel SEO (der Content vor dem Kaufinteresse), Paid Bing Traffic und die Conversion-Stärke von WhatsApp-Newslettern.
Stände
Wer neben dem Aufgebot auf den Bühnen auch bei den Ausstellern vorbeigeschaut hat, wurde mit bunten Messeständen und kreativen Angeboten überhäuft. Durch die schiere Masse an Unternehmen und Partner:innen war es schlichtweg nicht möglich, sich mit allen auseinanderzusetzen. Highlights, die neben unserem eigenen Stand im Kopf geblieben sind, sind das Bällebad von Personio, der gefrorene Puffreis von Otto und der 5G Roboter von Vodafone bei der Red Stage.
Party
Wie immer durfte natürlich auch die Afterparty nicht fehlen – sowohl auf den Bühnen als auch in den Messehallen feierte sich die Digitalszene selbst. Das versprochene Festival-Feeling zauberte das OMR Festival 2023 durch ein beeindruckendes Line-Up. Nationale und internationale Acts wie KIZ, Badmómzjay, Macklemore, Oli P., Jan Delay, Miss Leema, Dipped in Colors und Geheim-Acts wie Fettes Brot und Domiziana waren vertreten. Da konnten wir mit unserer Standparty am Dienstag und Mittwoch, inkl. Espresso Martini und Beer Pong Tisch, nur bedingt mithalten. Das hielt uns aber natürlich nicht vom Feiern ab!
Wie war die OMR 2023? Der Vergleich zum Vorjahr
Schon in den vergangenen Jahren mussten sich die Organisator:innen der Kritik vieler Teilnehmer:innen stellen. Selbstverständlich gibt es bei einem Ereignis dieser Größenordnung immer viel Diskussionspotential und es können nicht alle zufrieden gestellt werden. Was ist dieses Jahr also im Vergleich zu den Vorjahren gut gelaufen und wo müssen zukünftig noch ein paar Stellschrauben gedreht werden?
Zu viel
Das OMR Festival beeindruckte auch 2023 wieder mit seinem vielfältigen Angebot. Über zwei Tage standen 800 Speaker:innen auf den 7 großen Bühnen, es wurden 240 Masterclasses abgehalten, über 150 Guided Tours geführt und mehr als 100 Side Events veranstaltet. Durch parallel stattfindende Veranstaltungen, die weiten Wege zwischen den Bühnen, sich anstauende Menschenmassen und Einlassstops bei den Top-Speakern kam es allerdings häufiger zu Terminversäumnissen. Besonders ärgerlich war das Verpassen einer Keynote oder eines Vortrags, wenn man keine oder nur wenige feste Programmpunkte hatte. Und das trotz der Garantie von mindestens einer Masterclass beim Ticketkauf.
Zu wenig
Bei den Vorträgen selbst, fand man weiterhin das bestätigt, was auch in den Vorjahren schon auffiel: Inhaltlich fehlte es den Talks und Panels häufiger an Substanz. Wir wünschen uns an dieser Stelle mehr echte Insights, sowie kritische Fragen und Antworten mit Tiefgang. Die Keynotes und Masterclasses können weniger Brand-Placement und Name-Dropping vertragen. Stattdessen würden Fuck-Up-Geschichten und unerwartete Perspektiven einen nachhaltigen Mehrwert bieten. An einigen Stellen wurde ebenfalls die Wahl der Speaker:innen kritisiert. Es traten einige kontroverse Persönlichkeiten aus der Popkultur mit polarisierenden Aussagen auf den OMR-Bühnen auf.
Technik und Prozesse
Bei einer Massenveranstaltung mit Teilnehmenden, deren Geschäft sich primär im Internet abspielt, waren WLAN- und Netzausfälle vorprogrammiert, aber dennoch ärgerlich. Vor allem, da die hauseigene App schlecht lief und nicht offline verfügbar war. So wurde selbst gut organisierten Marketeers ein Strich durch ihre Tagesplanung gemacht.
Wer sich in diesem Jahr auf der OMR verpflegen wollte, musste für seine Speisen und Getränke zwar weiterhin einen kleinen Kredit aufnehmen, wurde aber mit einem vielfältigen veganen Angebot und dem schnellen Bestellvorgang belohnt. Und auch die Akkreditierung der Tickets, die an den Vortagen oder spätestens am ersten Festivaltag erfolgen musste, verlief in diesem Jahr wesentlich entspannter und zügiger.
OMR-Teamwork
Obwohl es durch die über 70.000 Menschen auf der Messe insbesondere zu Stoßzeiten, zu langen Toilettenschlangen und Einlassstops kam, waren die Knotenpunkte vom letzten Jahr wesentlich besser aufgelöst. Für den reibungslosen Ablauf, den beeindruckenden Aufbau und die effiziente Logistik dieser Veranstaltung der Superlative muss man den Organisator:innen des Festivals ein riesiges Lob aussprechen. Dem Event merkt man seine Teamarbeit einfach an. Von dem Garderobenmitarbeiter bis zur Barkeeperin: Alle Crewmitglieder waren sehr freundlich und hilfsbereit und hatten immer ein Lächeln auf den Lippen.
Für wen lohnt sich das OMR Festival wirklich?
Der Messe eilt ein riesiger Hype und eine große Portion FOMO (Fear Of Missing Out) voraus, weshalb die Veranstaltung alle Player der Szene anzieht – Sowohl die Großen als auch die, die es mal werden wollen. Doch für wen lohnt es sich wirklich, den mittlerweile hohen Preis für ein Festivalticket zu zahlen? Decken sich Kosten, der finanzielle und organisatorische Aufwand und die Erwartungshaltung mit der Realität?
Wir haben bereits unsere Verbesserungsvorschläge zu den Vorträgen angebracht, die uns in einer ähnlichen Art und Weise auch von anderen Seiten erreicht haben. Das OMR Team wird diese hören und annehmen, wenn sie sich kontinuierliches Wachstum und Qualitätssicherung auf die Agenda geschrieben haben. Für die Keynotes gilt in der Zukunft aber weiterhin: Don’t go with the flow! Ein realistisches Zeitmanagement und vorherige Terminplanung sind das A und O der Messe. Wer sich nicht mit den Menschenmassen auf der OMR herumschlagen will oder etwas verpasst hat, kann sich im Übrigen auch die großen Stages im Live-Stream und die besonderen Highlights im Nachgang auf YouTube ansehen.
Wie wir schon in unserer Review zur OMR 2022 geschrieben haben: Das OMR Festival ist ein riesiges Klassentreffen der Marketing-Szene. Die Zielgruppe der Messe sind vor allem Geschäftsführer:innen und Marketingverantwortliche, die sich auf der Veranstaltung über Möglichkeiten und Lösungen in ihrem Gebiet austauschen können. Die besten Voraussetzungen also, um sich auf den Messeständen und abseits der großen Bühnen dem Networken und Generieren von Leads zu widmen. Es geht um das Sehen und Gesehen werden, um Impulse und Awareness. Wer es schafft, diese zu erkennen und im Nachgang für sich zu nutzen, der wird von der OMR nicht enttäuscht!
Der Friendventure Premium-Stand auf dem OMR Festival 2023
2022 war der Aufschlag: Friendventure war mit dem ersten eigenen Stand auf der OMR. 2023 erfolgte das Upgrade zum Premiumstand, mit dem wir unsere Erfahrungen und Erfolge aus dem Vorjahr ausbauen wollten! Wie war es also in der zweiten Runde für uns, zwischen 999 anderen Ausstellern?
Planung
Unser Stand sollte in diesem Jahr abbilden, was sich auch in unserem Daily Business widerspiegelt: Zusammen mit unseren Schwesteragenturen AdFriends, InBound Friends und Webmatch sind wir breit aufgestellt. So bieten wir unseren Kund:innen Lösungen für die unterschiedlichsten digitalen Problemstellungen in Bezug auf Websites, Banner und Social Video Ads, Inbound Marketing und E-Commerce. Unsere Display Advertising Tochteragentur “Bannerbüro” sollte sich bei dieser Gelegenheit auch erstmalig unter ihrem neuen Namen “AdFriends” präsentieren. Mit der Entscheidung zur Namensänderung macht unser Geschäftsführer Julian Hansmann die Zugehörigkeit zur Friendventure GmbH deutlich.
Durch die Vergrößerung des Standes steigerten wir unweigerlich auch den Organisationsaufwand und die Kosten für Design, Werbung, Personal, Anfahrt, Übernachtung und Verpflegung. Aus dem letzten Jahr wussten wir bereits, was uns erwartet und an welchen Stellen es sich lohnt zu investieren. Der Fokus lag in der Vorbereitung besonders auf dem Stand-Design, bei dessen grandioser Umsetzung uns Laura Opheij mit ihrer jahrelangen Event- und Messeerfahrung sowie mit Kontakten und beim Projektmanagement unterstützte. Wir wollten natürlich auch nicht nur fachlich glänzen, sondern potenzielle Leads bei ihren Gesprächen mit unseren Expert:innen mit gutem Kaffee bewirten. Am Abend sollte dann natürlich mit Espresso Martinis und guter Musik gefeiert werden.
Vor Ort
Die Zeit auf der Messe selbst war wie auch schon im vergangenen Jahr anstrengend und abwechslungsreich. An unserem Stand waren wir ein großes Team, das sich aus mehr als 30 Mitarbeiter:innen der 4 Agenturen zusammensetzte. Das klare Ziel für alle: gesprächsbereit sein, eine gute Zeit haben und qualifizierte Leads sammeln.
Die zwei Tage waren gut gefüllt mit Leadakquiste, dem Wiedersehen von Bestandskunden und verschiedenen persönlichen Treffen, sodass unsere Stimme durch die vielen tollen Gespräche beinahe heiser wurde. Eine besondere Herausforderung in der Premiumhalle war es, sich nicht durch die Konkurrenz der anderen Stände einschüchtern zu lassen. Alle wollten sich mit noch lauteren Beats, noch besseren Goodies und noch ausgefalleneren Designs übertrumpfen.
Unser Geheimtipp: Obwohl am Mittwoch bereits viele müde Marketeers unterwegs sind, ist der zweite Tag der richtige Zeitpunkt zum Durchstarten. Nach dem Überfluss an Eindrücken von Tag 1 begegneten uns aufnahmefähigere Leads in zielstrebigen Gesprächen. Am Abend zählten wir mit unserer Party zu den wenigen Ständen, die nochmal die Musik aufdrehten. Gern versorgten wir die durstigen Messegänger:innen mit unseren heiß begehrten Espresso Martinis. Und auch am Bierpong Tisch wurden bei dem ein oder anderen spannenden Match neue Kontakte geknüpft. Ein besonderer Dank gilt Aki Evers, der uns mit seinen Decks spontan zur Seite stand, unseren Stand mit Technobeats zum Glühen und unsere Gäste zum Tanzen brachte. So konnten wir zum Abschluss nochmal richtig ausgelassen mit neuen und alten Freund:innen feiern und viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen.
Fazit
Die Umsetzung vor Ort ist und bleibt eine Teamleistung, die uns stärker denn je zusammengeschweißt hat. Nur durch die gute Zusammenarbeit und hilfsbereite Kolleg:innen verwandelte sich der Stress in Spaß und die Leadgenierung in eine Party. Hier konnten wir an unsere Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen und gingen mit einer Vielzahl an generierten Leads von der Messe.
Es war uns eine große Ehre zwischen den großen Playern der Branche auszustellen. Besonders das erste Treffen mit Kund:innen und das Wiedersehen von Freund:innen bereitete uns sehr viel Freude. Für das Besuchen von Keynotes, Masterclasses und Side-Events blieb uns als Premium-Aussteller zugegebenermaßen wenig Zeit und Energie. Doch die Erfahrungen am Stand, die Steigerung unserer Visibility und die Quantität und Qualität unserer Leads entschuldigen für dieses Versäumnis. Das OMR Festival 2023 verbuchen wir schon jetzt als ein Highlight des Jahres und behalten es als Meilenstein in der Friendventure Geschichte in unseren Köpfen.