7 Gründe, warum wir nicht mit fertigen WordPress-Themes arbeiten

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  • Leo Lemke Friendventure
    Leo Lemke

Es gibt sie in blau oder grün, für Geld oder umsonst, minimalistisch oder voller Funktionen… Wovon wir reden? Natürlich von WordPress-Themes! Immer wieder kommen Kund:innen auf uns zu, die für die Entwicklung ihrer Website gerne ein bestimmtes Theme als Grundlage hätten – und jedes Mal lehnen wir ab. Warum wir grundsätzlich nicht mit vorgefertigten Themes arbeiten und auch dir davon abraten würden, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist ein WordPress-Theme?

Das Theme einer WordPress-Website bestimmt deren Look’n’Feel: welche einzelnen Elemente zum Design gehören, das Layout unterschiedlicher Seiten sowie deren Nutzeroberfläche, die Schriftart, Menüleisten etc. Es stellt so etwas wie den persönlichen Style der Website dar.

Konkreter erhältst du folgendes, wenn du dir ein Theme herunterlädst: Ein Archiv, das eine CSS-Datei, mehrere php-Dateien sowie eventuell Bilder o. ä. enthält. Die CSS-Datei legt allgemeine Spezifikationen des Designs fest, also etwa Font, Typeset und Farben. Die php-Dateien entgegen beinhalten Code, der das Layout von Seiten, Beiträgen und einzelnen Elementen wie Header oder Footer vorgibt – dementsprechend heißen diese Dateien für gewöhnlich page.php, post.php, header.php usw.

Ein fertiges Theme ist also im Grunde nichts anderes als der Code für ein Website-Frontend, den irgendeine Entwickler:in geschrieben und online gestellt hat. Somit können in der Theorie auch Laien mit wenigen Klicks eine schicke, funktionsfähige Website “bauen”.

Kostenlos versus kostenpflichtig

Die Theme-Landschaft ist zwiegespalten: nämlich in kostenlose und kommerzielle Themes. Auf wordpress.org kann man sich dazu schon mal einen guten Überblick verschaffen. Worin unterscheiden sich die Themes, außer im Preis? Das möchten wir nicht pauschalisieren, doch i. d. R. bieten kostenfreie Themes weniger Funktionen, keinen Support und sind im Schnitt unsauberer programmiert als ihre kommerziellen Kollegen. Manchmal verstecken sich Extrafunktionen eines kostenlosen Themes auch hinter einer Paywall – darauf sollte vorm Download geachtet werden.

Selbst entwickelte Themes

Natürlich sind Downloads von Drittanbietern nicht der einzige Weg, um an Themes zu gelangen. Man kann sich auch von Grund auf ein neues Theme entwickeln – so wie eben jene Anbieter es getan haben. Das ist es, was wir als WordPress-Agentur tun, nur dass wir Themes auf die Wünsche unserer Kund:innen maßschneidern.

7 Gründe gegen fertige Themes

WordPress-Themes liefern quasi das komplette Design einer Website – was spricht also dagegen, so ein Theme als Grundlage für die Webentwicklung zu verwenden? Würde das nicht einiges an Zeit sparen? Die kurze Antwort darauf lautet: Nein. Die lange Antwort haben wir in sieben Gründe aufgeteilt.

1. Codeballast

Da ein Theme möglichst oft heruntergeladen werden soll, muss es eine breite Masse ansprechen. Die Konsequenz? Unterschiedliche Style-Optionen und Features, zwischen denen im Customizer gewählt werden kann.

Im ersten Augenblick mag das toll klingen. „Man kann das Theme individualisieren, ist doch super!“ Doch wirft man einen Blick in den Quellcode der Seite, sieht das ganz anders aus. Immer wenn ein Theme dir die Wahl zwischen zwei Komponenten lässt, heißt das im Umkehrschluss, dass sich diese Komponenten im Code wiederfinden, aber nur eine davon gebraucht wird. So eine aufgeblähte Codebasis macht es extrem schwierig, individuelle Anpassungen an der Funktionalität vorzunehmen.

2. Fehlende Originalität

Dieser Punkt versteht sich von selbst. Eine Website, die ein frei verfügbares Theme nutzt, hat einige sehr ähnlich aussehende Geschwister im Netz. Gerade für Unternehmen auf stark umkämpften Märkten geht so ein wichtiger USP verloren. Auch für die Corporate Identity ist es besser, wenn die Website einzigartig ist. Da wir als Agentur die Website als Zentrum der Digitalstrategie eines Unternehmens sehen, möchten wir keine Massenware produzieren, sondern aus jedem Projekt eine Sonderanfertigung machen.

3. SEO-Defizite

Lange Zeit war die Suchmaschinenoptimierung von Websites auf die richtigen Keywords im Content beschränkt. Doch heute gibt es viele andere genauso wichtige Faktoren. Gerade die technische astreine Umsetzung wird von Google mit guten Rankings belohnt: Responsiveness, hoher Page-Speed, eine sinnvolle Website-Struktur – ein Muss für die erste SERP! Um Defizite an dieser Front zu beseitigen, müssen in manchen Fällen allerdings grundlegende Änderungen am Code des Themes vorgenommen werden.

4. Mangelnder Support

Das Web entwickelt sich stetig weiter: Datenschutzregeln, SEO-Faktoren, UX-Trends, neues Nutzerverhalten, veraltete Softwarekomponenten… Vieles zwingt Seitenbetreibende dazu, ihre Website stets weiterzuentwickeln und an neue Umstände anzupassen. Wir stehen unseren Kunden in solchen Angelegenheiten immer gerne zur Verfügung. Wenn wir den Großteil der Website jedoch nicht selbst programmiert haben, liegt die Rolle des Supports nicht bei uns, sondern beim Ersteller des Themes. Hierbei kann es zu mehreren Problemen kommen:

  • Es gibt keinen Support: Gerade bei kostenlosen Themes steht man mit Problemen oft allein da. Bei kommerziellen Themes hingegen ist der Support häufig das, was man beim Download des Themes bezahlt.
  • Update-Probleme: Zwar ist Support vorhanden und das Theme wird regelmäßig aktualisiert, doch dadurch entstehen Probleme. Wenn kein sogenanntes “Child-Theme” erstellt wurde, können Updates vorgenommene Änderungen am Theme überschreiben. Doch auch mit “Child-Theme” kann es passieren, dass die Neuerungen im Theme mit den eigenen Änderungen nicht kompatibel sind. Der Support wird somit Fluch und Segen zugleich.
  • Unzureichender Support: Da deine Website eine veränderte Version des Themes nutzt, kann es sein, dass der Support bei Fragen nicht mehr helfen kann.

5. Umständliche Anpassung

Es wurde bereits mehrfach angedeutet: Themes zum Downloaden sind nicht dafür gedacht, dass sie von einer professionellen Entwickler:in umgeschrieben werden. Das “fertig” impliziert es ja bereits. Dementsprechend wird die Anpassung aus verschiedensten Gründen extrem umständlich. Der Entwickler muss…

  • … den Code erst mal muss nachvollziehen können,
  • … den Codeballast entfernen und
  • … Kompatibilität mit neuen Features rückwirkend einbauen.

6. Fehleranfälligkeit

Wo wir gerade bei Fehlern sind: So ein Theme-Flickenteppich ist besonders anfällig für diese. Im Grunde kann man die Entwicklung einer WP-Website mit einem Jenga-Spiel vergleichen. Möchtest du einen stabilen Turm haben, dann baue ihn von Grund auf neu. Wenn du jedoch einen fertigen Turm vorgesetzt bekommst und diesen umbauen sollst, dann steigt mit jedem weggenommenen und hinzugefügten Stein das Risiko, dass alles zusammenbricht.

7. Qualitätsverlust

Der perfekte Ablauf einer Website-Entwicklung? Der sieht für uns so aus: Zusammen mit dem Kund:innen entwickeln wir konkrete Unternehmensziele. Dann planen wir eine Website, die diese Ziele erreicht. Schließlich entwickeln wir von Anfang an suchmaschinenoptimiert mit einer genauen Vorstellung davon, welche Features die Seite braucht, und welche nicht. So können wir sicherstellen, dass am Ende alles genau passt.

Wie die bisherigen Argumente gezeigt haben, sieht die Entwicklung mit einem vorgefertigten Theme jedoch komplett anders aus. Hier wurde ein Teil der Entwicklung bereits extern und ohne Plan erledigt. Das Design stammt nicht von uns. Neue Features müssen umständlich implementiert werden. Und selbst nach massiven Änderungen wird das Endprodukt nicht komplett auf die Kundenziele abgestimmt sein.

Wann sich fertige Themes doch lohnen

Nach all diesen Kontra-Argumenten wirst du dich an dieser Stelle fragen: “Wie, jetzt soll es doch noch was positives zu sagen geben?” Ja! Denn eigentlich wollen wir vorgefertigte WP-Themes gar nicht verteufeln. Wirklich nicht! Wir finden, dass solche Themes eine tolle Möglichkeit für Laien sind, mit wenig Aufwand eine schicke Website zu erstellen. Nur als Grundlage für die Entwicklung komplexer Website eignen sie sich unserer Meinung nach nicht. Somit wollen wir hier doch noch zwei Fälle nennen, in denen Themes eine tolle Option darstellen.
Fertige WP-Themes sind super geeignet…

… für kleinere, private Projekte

Handelt es sich bei der Website nicht um eine Unternehmensseite, fallen einige Kontrapunkte nicht so sehr ins Gewicht, etwa SEO-Optimierung und Originalität. Auch der Funktionsumfang privater Websites ist i. d. R. nicht sehr groß. Somit muss das Theme nicht oder wenig bearbeitet werden und es kommt zu weniger Problemen.

… wenn du das PERFEKTE Theme findest

Rein Hypothetisch: Wenn du unter Tausenden ein Theme findest, dass alle der folgenden Punkte abhakt, kannst du bedenkenlos zugreifen:

  • Das Theme erfüllt deine Wünsche an Seitenstruktur und Design EXAKT.
  • Es gibt keine versteckten Premium-Funktionen.
  • Die Technik ist SEO-optimiert.
  • Der Code ist sauber und lässt sich leicht nachvollziehen.
  • Keinerlei Code-Ballast trübt die Performance.
  • Niemand sonst verwendet das Theme.

Gut, der letzte Punkt ist natürlich unmöglich. Das Problem der fehlenden Originalität bleibt bei Themes immer bestehen. Theoretisch sind die anderen Punkte jedoch denkbar. Nur müsstest du in dem Fall eigentlich nur das Theme downloaden, den Content pflegen und fertig – eine Digitalagentur bräuchtest du dafür nicht.

Fazit: Professionelle WP-Websites lieber von Grund auf entwickeln

WP-Themes von der Stange bieten eine schnelle Möglichkeit, eine eigene Website zu erstellen. Gerade für Leute ohne Entwicklungserfahrung eine schöne Sache! Doch für performante Unternehmenswebsites eignen sie sich nicht, denn: Sie sind nicht dafür gedacht, beliebig angepasst und weiterentwickelt zu werden. Wenn man es doch versucht, können verschiedenste Probleme auftreten, die die anfängliche Zeit- und Geldersparnis wieder zunichte machen. Zudem schmälern SEO-Defizite, eine hohe Fehleranfälligkeit, fehlender Support und Unoriginalität die Performance.

Als WordPress-Agentur mit Fokus auf maßgeschneiderte Websites entwickeln wir daher unsere Kundenprojekte von Grund auf. Dadurch liegt alles in unserer Hand und wie können unser Bestes geben, damit konkrete Unternehmensziele erreicht werden. Wenn du Fragen zu WordPress-Websites hast oder ein eigenes Projekt verwirklichen möchtest, kannst du dich gerne über das Kontaktformular melden. Wir freuen uns, von dir zu hören!

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  • Über Leo Lemke

    Leo Lemke Friendventure

    Leo liebt das Arbeiten mit Texten – ob als Autor von Artikeln und Websites oder als Lektor. Am liebsten befasst er sich mit den Themen Social Entrepreneurship, New Work und Internethistorie. Außerhalb des Büros tobt er sich gerne mal literarisch aus.